Es war der 1. April 2009 als
LockSchuppen in die offenen Weiten des Geschäftslebens startete (und es war kein Aprilscherz;-))
ZukunftsLaboratorium2056 - PeerAcademy - CoWorkingSpace
..... was soll das? Wie lässt sich damit Geld verdienen (das ist ja wohl bekanntlich das, wonach wir streben, oder?)
Es war einmal .... so fangen Märchen an (und auch wahre Geschichten:-))
1999, ein junger Mann war in eine spannende Tätigkeit, dem Aufbau eines großen Industriekomplexes, integriert. Je tiefer er in die Prozesse eindrang desto mehr verschlangen diese ihn und er fühlte sich wohl wie ein Fisch im Wasser. Im Sommer desselben Jahres begannen die Vorbereitungen für die Installation des neuartigen Steuerungssystems, für das er federführend die Projektleitung vor Ort übernehmen sollte. Er fühlte sich gut und vor allem die Kooperation mit Partnern und das Aufspüren von künftigen Prozessvereinfachungen machten ihm mächtig Spaß!
Damals lernte er das erste Mal diese kleinen elektronischen Helfer, genannt PDA (damals noch Palm!), kennen. Ein Partner aus der Schweiz nutzte einen solchen, um Mitschriften von Besprechungen mittels Touchscreen und Stift in diesen einzugeben, abends mit einer Tastatur die Mitschriften zu ergänzen, an seine Assistentin über eine Handy-GPRS-Verbindung zu versenden und am nächsten Tag das fertige Protokoll zu haben.
Der junge Mann kam aus dem Staunen nicht heraus und hätte liebend gerne solch ein Gerät ebenfalls gehabt (damals kosteten diese noch 700,- DM!). Obwohl er der wichtigste Verbindungsmann auf dem Umschlagbahnhof war, konnte er seinen Chef nicht von der Sinnhaftigkeit eines solchen Gerätes überzeugen (Handys waren damals übrigens noch eher selten und überwiegend beruflich genutzt, das änderte sich über die Jahre).
.... er hatte fortan einen Traum: mit dem nächsten überschüssigen Geld wird ein Palm angeschafft (und das Arbeiten einfacher:-))
Es sollte noch eine Weile dauern. Bis dahin erlebte er auch noch wie er bei einem Besuch bei einem Geschäftspartner von diesem stolz lange Reihe von Zeitplanern gezeigt bekam. Sein Kommentar, "Sehen Sie Herr ...., das ist mein gesammeltes Wissen über die letzten 10 Jahre. Da ist alles drin, Besprechungsnotizen, Telefonnummern,... einfach alles. Ist das nicht phantastisch?"
Der junge Mann konnte nicht anders als nicken (innerlich dachte er, "Was ist denn das für eine Verschwendung? Da würde ich (und er wahrscheinlich auch) nie wieder was finden, geschweige denn jemand anderes! Ein Palm wäre da schon das Richtige")
..... es vergingen noch einige Monate, er wechselte die Firma und mit neuer Wohnung, neuem Arbeitgeber machte er Nägel mit Köpfen und legte sich einen Palm zu (ein Schnäppchen bei Saturn damals;-))
Von da an pflegte er Adressen, Mitschriften von Besprechungen, Notizen, Ideen, .... in dieses elektronische Wunderteil ein.
Zunächst änderte sich nicht viel in seinem Leben und auf Arbeit. Doch mit zunehmender Zeit fiel auch den Kollegen auf, dass er stets auf die drängenden Fragen flugs die Ansprechpartner parat hatte (dank Palm!). Man rief ihn nun auch an, um ihn um Rat zu fragen, wer denn für das eine oder andere Problem der richtige Ansprechpartner sein könne.
Die Namen in dem Palm nahmen zu und überschritten bald die 5.000er Grenze (Outlook im Büro spielte da schon lange nicht mehr, auch der IT-Support schickte inzwischen Kollegen zu ihm). Da der junge Mann bemerkte, dass langsam seine eigene Zeit immer knapper wurde (aufgrund der vielen Anfragen von Kollegen, die sein Wissen schätzten) suchte er nach Vereinfachung:
Ließe sich nicht das Wissen mit den anderen Kollegen teilen und -vielleicht- sogar ausweiten, indem man gegenseitig Ansprechpartner über das vernetzte PC-Netzwerk austauschte?
Hm, er sprach mit einigen Kollegen, die er gut kannte und von denen er wusste, dass sie neben seinen Kontakten auch eigene geschäftliche hatten. Man tauschte diese Daten über die Freischaltungsfunktion von Outlook aus und markierte (heute nennt man dies Taggen) mit entsprechenden Kennworten, um entsprechende Namen auch schnell finden zu können.
...und so begann 2001/2002 was man heute Web 2.0 nennt in einer Vorstufe (dem Datenaustausch zwischen Kollegen auf standardisierten Plattformen, wie Outlook und Palm-Geräten).
Nur hatte man nicht mit dem Widerstand einiger einflussreicher Personen gerechnet, deren Wissensmonopol sich zu verflüchtigen im Begriff war. Durch die Transparenz der Information innerhalb der Kollegenschaft, gab es kein Herrschaftswissen mehr (in der bekannten Form).
Wenn Macht sich auf Wissen begründet (das anderen nicht zur Verfügung steht), dann bedeutete diese beschriebene Veränderung eine tiefgreifende Angst, dieser Personen, die exklusives Wissen (früher) hatten.
Was passierte? Hunde beißen, wenn sie Angst haben (andere Tiere auch!). Bei Menschen sieht es etwas anders aus.
...und so kam es, dass die von oberster Stelle die Nutzung dieser Geräte argwöhnisch betrachtet wurde. Langsam wurde flächendeckend wieder Papier eingeführt und auch die Kollegen hatten keine elektronischen Helferlein, lediglich die Führungskräfte besaßen und nutzten diese, denn sie waren als Insignien der Macht frei zur Verfügung gestellt. Wissen wurde erneut exklusiv und wertvoll (für einige, um ihre Positionen auszubauen und zu verbessern). Dem Zuarbeiten zwischen den Kollegen und über Abteilungen hinweg machte diese Entscheidung selbstverständlich wie man sich denken konnte einen -dicken- Strich durch die Rechnung.
So kam es, dass der junge Mann zu neuen Ufern aufbrach, da er erkannte, dass dieses Unternehmen mit den kleinen versteckten und äußerst innovativen Nestern des Wissens sich weder mit seinen Idealen, dem einfacheren und gemeinschaftlichen Arbeiten und dem Lernen über Grenzen (innerhalb von Organisationen, geographisch und auch über Wissensgebiete) hinweg deckte noch die zukünftigen Chancen für die Organisation und deren Mitarbeiter eröffnete.......
.... und so kam es zu dem Unternehmen der Zukunft:
dem
LockSchuppen