Tuesday, April 29, 2014

MEISSEN® - Ein Traum aus Porzellan

Manchmal bringt die eindrucksvollsten Erfahrungen im Leben der Zufall. Was aus einer Mitnahme eines Flyers zum Tag der Offenen Tür der Staatlichen Porzellan-Manufaktur MEISSEN® im BioInnovationsZentrum Dresden werden sollte war Mitte der Woche noch nicht abzusehen.

MEISSEN® - man kennt das Porzellan, das man sich wahrscheinlich nicht als Standardtischgedeck für zu Hause zulegen würde. Doch weiß man auch, was wirklich dahinter steht?

Samstag, 26. April 2014 (übrigens der 1. von zwei Tagen der Offenen Tür in 2014, der neugierigen Besuchern offen steht; 18. Oktober 2014 auf jeden Fall schon einmal im Kalender vormerken) ab 9:00 Uhr ist die Staatliche Porzellan-Manuktur MEISSEN® (auch liebevoll "Manu" genannt) geöffnet.

"Forbidden Fruit" by Chris Antemann
Bis es mit der Führung zur Entstehung des neuer Arbeit von Chris Antemann, momentanen Artist in Residence im MEISSEN® ArtCampus, "Forbidden Fruit"losging ließ sich in den Gängen bereits ein erstes Gefühl für die handwerkliche Exzellenz erspüren, die mit dem Namen MEISSEN® verbunden ist. Was oft beim Betrachten der Preisschilder schockierend anmutet relativiert sich wieder wenn man lernt, dass sich Brennvorgänge (insbesondere bei filigranen und Großplastiken) über mehrere Wochen hinziehen und die fertigen Produkte nach dem Brennen ca. 16% Ihrer Masse verloren haben. Durch die hervorragende Führung von Frau Danielczyk gewann die "Gruppe der Fünfzehn" nicht nur einen ersten Einblick in das Manufakturgeschehen in den Produktionsräumlichkeiten, sondern auch zunehmend ein Gespür der Wertschätzung der filigranen Arbeiten der Kolleginnen und Kollegen, die an diesem Samstag Dienst taten.

Erinnerungen an meine ersten Erfahrungen mit dem Semperoper Ballett werden wach. Man sieht das fertige Ergebnis. Doch weiß man bereits, welche Arbeit, Fingerfertigkeit, Können und Teamwork und Prozessabläufe dahinter stehen?

Was auf den ersten Blick wie ein Unikat aussieht ist in Wirklichkeit eine Kleinserie (in diesem Fall acht Exemplare), die mit Zuhilfe-nahme von Dutzenden und mitunter Hunderten von Formen (rechts) semi-standardisiert produziert werden. Doch nicht alles kann in dieser Weise vorproduziert werden. Die "wahre" Handarbeit kommt sobald es ans Bemalen und die zahlreichen ergänzenden Bestandteile wie z.B. Locken geht.
Unter einer Plastikfolie, damit das Austrocknen nicht zu schnell geschieht finden sich allerlei Assessoires, die in reiner Handarbeit geformt werden. Wenn man das fertige Produkt sieht macht man sich selten Gedanken, wie dieses in Realität hergestellt wird. Kennt man doch auch in der Regel nicht die Produktionsorte und kann den Machern "über die Schulter schauen". Unten sieht man den Tisch, der mit seinen reichlich gedeckten Schüsseln und Tellern den Mittelpunkt von "Forbidden Fruit" bildet. Und es gehr wahrhaft nicht um Essen allein - nicht umsonst lautet der Titel der Arbeit "Verbotene Frucht".

"Forbidden Fruit" 

Nach Beendigung der Führung und der Entlassung in die Museumsräumlichkeiten, die sich über mehrere Etagen erstrecken war die Neugier erst recht geweckt, mehr und vor allem tiefer in die Produktion dieses Traditionshauses zu gehen.

Neben solch kolossalen Kunstwerken aus Porzellan ist es selbstverständlich, auch das traditionelle Tafelgeschirr u.a. mit dem für MEISSEN® typischen Zwiebelmuster (wobei es sich wie wir von den Kollegen im Brennofenraum erfuhren nicht um Zwiebeln handelt, sondern um den im 18. Jahrhundert in dieser Gegend unbekannten Granatapfel) zu bewundern. Was zunächst nach einem 1-2 Stunden dauernden Besuch aussah, sollte sich wider Erwarten und manch positiver weiterer Überraschung zu einem Ganztagsbesuch ausweiten.

Dass es unmittelbar in der Nähe der Manufaktur auch noch einen besonderen Schatz gibt ist nicht
jedem bekannt. Die Nikolaikirche unmittelbar an der Bahnstrecke gelegen beherbergt die weltweit größten Figuren aus Meissener Porzellan. Paul Emil Börner, Direktor der künstlerischen Abteilungen der Meißener Manufaktur, gestaltete Ende der 20er Jahre des vergangenen Jahrhunderts die Ausgestaltung der Kirche, die damals keine kirchliche Funktion mehr hatte.

Der Tag schloss mit zahlreichen neuen Erfahrungen aus Produktion, künstlerischen Büros und Einsichten von Mitarbeitern der Staatlichen Porzellan-Manufaktur MEISSEN®. Wie Leidenschaft ein Unternehmen in dieser Liga prägt und wie wichtig die Mitarbeiter für den Erfolg sind, ob in der Schauwerkstatt, Brennofen, Formenbau, Archiv, Zeichenbüros. Mehr wie die Leidenschaft gemeinsam für exzellente Produkte sorgt findet Ihr unter "Passion, Craftsmanship and Technology" (in englisch).


Zu sehen im Innenhof der Manufaktur
PresencingStatus bzw. kurze Reflexion zum Besuch der Offenen Tür der Staatlichen Porzellan-Manufaktur MEISSEN®:
  • Good? Flyer im BioInnovationsZentrum "gescannt", um 9 Uhr in Meißen, sich auf Neues eingelassen, viele interessante Gespräche
  • Tricky? Frühes Aufstehen
  • Learned? Leidenschaft steht hinter jedem exzellenten Produkt/Service - und die erlebt man erst im persönlichen Gespräch 
  • Action? Zwei Blogbeiträge (deutsch und englisch) schreiben (bereits geschehen), am 18. Oktober 2014 wieder da sein

Thursday, April 24, 2014

Physics - Layer of Future Innovations for Society

On Sunday March 31, 2014 more than 5,000 highly trained physicists, students, PhD students, post docs, professors and industry representatives started to flock into the rather deserted campus of the Technical University Dresden (TU Dresden).
Spring time at HSZ, TU Dresden

Once again TU Dresden was hosting a meeting of the Deutsche Physikalische Gesellschaft (DPG), this time it is the DPG Spring Meeting 2014 of the Condensed Matter Section (SKM) which is held every three years in Dresden. And spring time is always a perfect time to meet in Dresden as the picture on the right hand side shows. Crops are just about coming out, and nature is getting colored once again.

During session SOE 17.6
One would imagine that this would be a physics-only event. Quite not so, as the sessions on biological physics (BP), physics of socio-economic systems (SOE) and the working group on Industry and Business (AIW) indicated. So certainly the offering to a wide range of interested participants, even outside the global physics community was amazing (all talks and presentations are held in English - for any curious participant a crash course in English as a "side-effect"). It wasn't that clear that system dynamics would play a role at all, as "stock and flow" was brought into the discussion by Hans Danielmeyer [German Wikipedia]. The connection to system dynamics becomes clearer as he visited Lincoln Laboratory in 1974 just around the time when Jay W. Forrester, who as an M.I.T. trained electrical engineer, conducted the research which finally led to the famous book "The Limits to Growth". This is what serendipity is called, and most likely occurs when attending a conference about a field one is not personally an expert in.

Working through the 500+ pages of the printed program is rather confusing for the first-timer, yet certainly sophisticated for the insider. Short abstracts explain all sessions that are offered, from plenary talks by known experts, such as Prof. em. Mildred Dresselhaus (here an interview in the New York Times), MIT, to PhD students presenting their ongoing research work to the audience. Of course the digital version is also available right here.

What became amazing during the five days, of which I only could focus on three days, but which showed once again (after my 2011 attendance) that new media is slowly trickling into the science community. It is still a tiny creek, but growing - three years ago I was the only one covering in real-time on twitter on the event, and possible "side connections" to other fields like arts. This time a team of HZB (Helmholtz Zentrum Berlin) had sent two people dedicated to cover some of their own sessions, and more.

Closing with just four short questions (called #PresencingStatus) and personal thoughts:

What was good? Once again a myriad of sessions that were not only exiting for the experts in the field of physics but also showed what physics is about; hashtag #DPGsm14 was put prominently on the press office door and on the website of the DPG Spring Meeting 2014 [h/t to press officer Dr. Michaela Lemmer]

What was tricky? Just a handful of visitors dedicated to use social media (but growing (!))

What have I learned? Physics is really more then physics !!! Once you get the motion just listening to the sessions (of the field you are not expert of), you see broader connections to fields you are personally involved

Next action? Spread the word about this conference, and come back in 2016 to Dresden; draw the connection to the #ISDC14 (the International System Dynamics Conference organized by the System Dynamics Society and the TU Delft in the Netherlands)

A few digital coverages (more online you know of - please let me know, and I embed these as well) about the DPG Spring Meeting 2014 in Dresden:

Storify by HTxA - High Tech x Agency
Storify by HZBzlog

Good Bye and see you in 2016