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Saturday, April 15, 2023

Bloß raus hier (damals war es der Lockdown, heute könnte es die Energiekrise sein)!

Im April 2020, zu Beginn der Pandemie, als es weder Impfstoffe, noch Genaueres über das Coronavirus oder Schnelltests gab, beschrieb Andreas Sentke in "Bloß raus hier!" auf ZEIT Online eine prägnante 7-Punkte-Strategie, um aus der Corona-Pandemie heraus zu kommen:

  1. Zahlen kennen - wer ist mit dem Virus infiziert?
  2. Modelle berechnen - wie wirken sich konkrete Maßnahmen auf Infektionszahlen aus?
  3. Kapazitäten ausbauen - Versorgungskapazität des Gesundheitssystems ausbauen
  4. Testen und Abstand halten - testen, nachverfolgen, isolieren und überall Abstand halten
  5. Umsichtig öffnen - und schließen - Richtlinien und Vorgaben für konkrete Zielvorgaben für die  Umsetzung
  6. Ganzheitlich vorsorgen - die Coronapandemie in den größeren ökologischen Kontext einordnen und entsprechend handeln (Stichwort: Klimaziele von Paris 2015)
  7. Zukunft gestalten - die durch die Pandamie zutage getretenen Systemschwächen von Politik (Föderalismus), Gesellschaft (individuelle Freiheit) und Wirtschaft (Profitstreben) erkennen und gegensteuern
Ohne das Erscheinungsdatum des Artikels zu kennen könnte man meinen, der Artikel sei erst vor Kurzem veröffentlicht worden. Wenig hat sich in den genannten Punkten seit Anfang 2020 geändert und wir scheinen als (Welt-) Gesellschaft nach wie vor am Anfang zu stehen, diese Pandemie und ihre vielschichtigen Facetten zu verstehen und (aktiv) zu antizipieren. Dass wir wenig als Gesellschaft aus der Pandemie gelernt haben zu scheinen zeigt sich u.a., dass die Corona-Warn-App in Kürze eingestellt bzw. in den Ruhezustand versetzt wird, ohne dass das aus der Verwendung Gelernte in die Praxis umgesetzt wird. Es stellen sie also einige Fragen, die es zu beantworten und zu verallgemeinern sind, sollten wir wirklich als Gesellschaft ein Interesse haben, nicht bei der nächstbesten Krise wie das "Kaninchen vor der Schlange zu erstarren"!

Was macht es demnach für uns als Einzelne und Gesellschaft so schwierig, die relativ einfach umzusetzenden Schritte (basierend auf zu beobachtenden Tatsachen) umfassend in Stadt und Land sowie landesweit und auch weltweit umsetzen zu können, so dass wir gemeinsam aus dem "Pandemie-Dilemma" herauskommen und dies nicht nur bis zum nächsten (verschärften) Lockdown bzw. kommenden Herbst? Auch wenn die Corona-Pandemie zunächst vorbei zu sein scheint, könnten bereits die nächsten Pandemiekandidaten (z.B. Vogelgrippe) lauern. Sind wir dann vorbereitet? Können wir zeitnah reagieren und entsprechende Prozesse etablieren?

Als Teil eines größeren und komplexen Systems, bestehend aus Gesellschafts-, Wirtschafts-, Bildungs- und weiterer Sub-Systeme, fehlt uns (allen) zu oft die Zeit und die persönlich erlebte Erfahrung, die "schwachen Signale", die "verborgenen" Abhängigkeiten und die zeitlichen Verzögerungen hinter den für uns unmittelbar sichtbaren Ereignissen zu erschließen.

Eins ist klar, fast jede(r) von uns hat sich in der Kindheit schon mal an einem heißen Bügeleisen oder einer heißen Herdplatte die Finger verbrannt. Ursache und Wirkung lagen zeitlich unmittelbar beieinander. Kaum hatten wir die Finger auf Bügeleisen oder Herd fühlten wir auch schon den Schmerz. Warum wussten wir das nicht vorher, obwohl uns unsere Eltern bestimmt darüber belehrt hatten und so mancher Kinderreim in unseren Kinderköpfen präsent waren? Wir kannten einfach den Zusammenhang zwischen heißer Herdplatte und Schmerz (noch) nicht. Seit der Zeit dieser schmerzvollen Erfahrungen dürften wir daraus gelernt haben und werden mit Sicherheit unsere Finger nicht mehr einfach so auf heiße Bügeleisen, Herdplatten oder andere heißen Oberflächen gelegt haben. 

Ein bisschen anders wird es uns später im Leben beim Duschen oder Händewaschen (ohne Mischbatterie) ergangen sein, wenn das Wasser zunächst zu kalt aus Brause oder Hahn kam. Dann wurden wir flugs aktiv und drehten das warme Wasser auf oder drehten den Mischhebel in Richtung "Warm". Doch was folgte war oft nicht das angenehm lauwarme, sondern ein Schwall heißes Wasser, das uns bewegte, ruckzuck wieder mehr kaltes Wasser fließen zu lassen. Und so mag es eine Weile gegangen sein, bis wir endlich die für uns angenehme Wassertemperatur fanden. Auch hier liegen Ursache und Wirkung zeitlich relativ eng beieinander. Doch anders als bei der heißen Herdplatte stellte sich die Temperaturveränderung mit Verzögerung (wenn auch nur mit wenigen Sekunden) auf das Aufdrehen von Mischhebel oder Wasserhahn ein.

Ganz ähnlich ist diese Verzögerung bei Klimaphänomenen zu erleben, wie bei der Zunahme von CO2 in der Atmosphäre und deren zeitlich verzögerte Auswirkungen auf das globale Klima. Diese Verzögerungen liegen nicht im Sekunden-, Tage- oder Wochenbereich. Die Auswirkungen eines signifikaten CO2-Anstiegs lassen sich erst nach Jahrzehnten in den unterschiedlichsten Ausprägungen feststellen, noch dazu sehr unterschiedlich, abhängig von der Region auf der Erde, die man betrachtet. Während im Frühjahr 2021 in Europa kälter und nasser, als die vergangenen Jahre war konnten in den nördlichen Regionen wie z.B. Skandinavien, Sibirien oder Alaska für die Jahreszeit viel zu warme Temperaturen festgestellt werden. Im Sommer 2022 dann war zunächst eine überdurchschnittlich starke und lange Dürreperiode in Südeuropa zu verzeichnen. Es dauerte nicht lange und auch in Mitteleuropa waren vergleichbare Phänomene mit längeren Hitzeperioden von über 35°C zu verzeichnen. Handelt es sich um singuläres Ereignis? Wohl kaum

Doch was hat all das im Kontext der Klimakrise Beschriebene mit Covid19 zu tun?

Eine Menge, denn auch hier liegen Ursache und Wirkungen zeitlich und örtlich nicht unmittelbar zusammen, sondern oft liegen Jahre, Jahrzehnte und tausende Kilometer dazwischen. Die übermittelten Zahlen wie Inzidenzen, Hospitalisierung oder Todesfälle, die in Zusammenhang mit der Pandemie stehen haben ihre Ursachen in der Vergangenheit und sind lediglich Ausdruck von Symptomen.   

Es scheint als hätte die Menschheit noch eine Menge zu lernen, denn komplexe Systeme sind nicht das Thema, das bislang auf dem traditionellen Lehrplan steht. Zudem sollte damit bereits in Kindergarten oder Grundschule begonnen werden, um ein Verständnis für komplexe Zusammenhänge zu erhalten, die uns täglich auf Schritt und Tritt begleiten. 

In diesem Sinne: Bleibt neugierig!


Friday, October 26, 2012

A Thoughtful Letter to the World


"First, the current crisis did not start with the burst housing bubble. It started with the excessive credit that led to the
housing bubble. That excess credit resulted from the Federal Reserve holding down interest rates to less than the inflation rate in housing. This negative real interest rate (bank interest minus inflation in the housing assets) produced a powerful incentive for investment and speculation in housing. And the action of the Federal Reserve, with the increase in risk taking by banks, were a result of pressure from Congress and the public who were all enjoying the short-term rise in housing prices.

We see here one of the characteristics of a complex social system in which a policy that is good in the short run is almost always bad in the long run. Feeding the bubble with easy credit was popular in the short run but now we have the  consequent day of reckoning with the collapse of the financial system.

There are a number of papers on this matter in the "System Dynamics Group Literature Collection" DVD available at:
http://systemdynamics.org/MITCollectionDVDinfo.htm

Look for the papers on the National Model. The model itself is not there, it has not yet been released, but there are many interesting discussions and computer runs on the economic long wave (also known as the Kondatrieff Wave), which I believe explain the Great Depression of the 1930s and the economic turmoil at the present time. Given the extreme degree of government financing that is now in process, the outcome may this time be different from the 1930s."

Posted by Jay Forrester in the SD Mailing List
posting date Wed, 15 Oct 2008 19:09:42 -0400 

Tuesday, September 25, 2012

"Wir erreichen den Fluss" - Sehen, das vom Herzen kommt

Es gibt/Man kennt zwei Arten von Blindheit: eine betrifft die Augen, die andere das Herz.

Wie weit muss man sich als Beobachter von einer Situation entfernen, um dies wahrzunehmen? Wie kann er sich aus der Situation überhaupt entfernen oder ist er gefangen in einem Beziehungsgeflecht?

Was ruhig und verhalten am 20. September 2012 in der Dresdner Semperoper startete sollte sich im Verlauf des Abends ändern. Knapp zehn Tage war es her als das Regieteam Einblicke in das 1976 in Covent Garden uraufgeführte Stück von Hans Werner Henzes "Wir erreichen den Fluss / We come to the River" gab. Diese Neuproduktion ist eingebettet in eine Hommage an einen der bekanntesten zeitgenössischen Komponisten während der kompletten Spielzeit 2012/2013 an der Semperoper in Dresden.

Intendantin Dr. Ulrike Hessler konnte diesem kräftigen Start mit der die Semperoper gänzlich auf den Kopf stellende furiose Operninszenierung nicht mehr beiwohnen, da sie im Sommer überraschend einem Krebsleiden erlegen ist. Das Inszenierungsteam um Elisabeth Stöppler, Rebecca Hingst, Annett Hunger, Frank Lichtenberg und Erik Nielsen widmen daher die Inszenierung aus diesem Grund Ulrike Hessler zum stillen Gedenken, welchem ich bzw. wir uns anschließen!

© Matthias Creutziger
Der Gast, der an den Vorstellungsabenden (13./20./25./26./29. September 2012) den Zuschauerraum betritt sieht sich in eine mehr als verwirrende (auf den ersten Blick) Bühnenlandschaft versetzt. Ist doch der Bühnenraum im Parkett durch einen Steg von der Bühne bis zur letzten Parkettreihe wie durch einen Fluss getrennt. Kaum dass die Vorstellung heran ist, fühlt man sich bereits unbehaglich, denn Männer und Frauen in Tarnuniform postieren vor sämtlichen Türen des Parketts. Mit dem Knallen der Türen und Stiefelgetrappel ist es allen klar: hier ist heute etwas anderes als sonst im Gange.

Die Inhaltsangabe ist kurz (hier ausführlich nachzulesen): ein General hat mit seinen Truppen nach erfolgreicher Niederschlagung eines Aufstandes ein Opernhaus besetzt, während noch immer mit Deserteuren und Leichenfledderen abgerechnet wird eröffnet ihm sein Leibarzt, dass er erblinden wird. Dies löst einen emotionalen "Hot Button" bei ihm aus, d.h. langsam erkennt er die Wahnsinnigkeit des Krieges, das Leid, das dieser anrichtet, und seine eigene Hilflosigkeit als es zur Erschießung einer jungen Frau kommt, die Leichen gefleddert hatte. Er ist nun für die Kriegsmaschinerie nicht mehr tragfähig, denn Gefühle gehören nicht in diese "harte Welt" und er landet im Irrenhaus. Er wird sowohl von der Regierung wieder als General angefragt, als auch von der Opposition, doch er entscheidet sich gegen beide Alternativen und erfährt letztendlich die "Blendung", die ihn vollends "sehend" macht und dann den eigenen Tod durch die Insassen der Irrenanstalt.

Was von Hans Werner Henze zu einer Zeit geschrieben worden ist, als der Vietnamkrieg in seinen letzten Zügen war, Krieg als ultimatives Mittel von nationaler Interessendurchsetzung angesehen wurde und darüber hinaus durch die Medien zur damaligen Zeit in jeden weltweit erreichbaren Haushalt drang, ist wahrscheinlich komplexer und persönlicher, als es dem Zuschauer lieb sein könnte. Kriechen doch unwillkürlich Erinnerungen an eigene Armeezeiten und sinnfreie Befehle (auch im Frieden) von Offizieren in einem hoch. Der Abstand sowohl zeitlich (1976 zu 2012) als auch die an nicht eingängige an 12-Ton-Kompositionen erinnernde Musik, noch dazu von drei räumlich getrennten Orchestern im Zuschauerraum gespielt machen es nicht einfach, den möglicherweise umfassenderen Kontext zu erkennen. Sind wir etwa von unserer eigenen "Blindheit" gegenüber der Kunst geschlagen? Was erkennen wir und was ist möglicherweise im nach "Tohuwabohu" aussehenden Stück verborgen?

Bei längerem Analysieren und "Betrachten" der einzelnen Teile der Oper kommen gänzlich andere und auch die heutige Zeit übertragbare Muster zum Vorschein - ist dies vielleicht sogar eine Art des "Sehens", die von Hans Werner Henze mit seiner Oper beabsichtigt war? Selbstverständlich dreht sich alles um einen General, doch stellt sich dem Zuschauer beständig die Frage, durch welche offensichtlichen wie subtilen Feedbackschleifen (wie sie in System Dynamics genannt werden) wird das Handeln der einzelnen Personen geleitet? Anders als die bislang zur Oper verfügbaren Rezensionen  wird lediglich am Ende kurz auf die Dinge eingegangen werden, die sich aus dem sängerischen wie künstlerischen Eindruck an diesem Abend speisten. Wer den etwas längeren Diskurs überspringen möchte, dem sei das Ende dieses Artikels empfohlen.

Die sehr umfangreiche Handlungsführung ist umfassender und näher an den Zuschauer herankommend als üblich, man wird förmlich zum Teil der Aufführung. Es lassen sich fünf größere Gruppen identifizieren, die aufgrund der folgenden Ereignisse eng miteinander verwoben werden und untrennbar für den Lauf der Ereignisse verantwortlich sind:

- Publikum - Teil der Bevölkerung, die teilnahmslos den Ereignissen folgt und doch "mittendrin" ist
- Opernpersonal - Orchester und Sänger, die den Nimbus des "Normalen" und "Schönen" verkörpern
- Armee - deren Protagonisten ihren "Job erledigen" nach über Jahrtausende ausgeprägten Mustern
- Regierung - weit weg, oben, repräsentiert durch ein Orchester über der Bühne
- "Irrenhaus" - eine Welt, die nicht konform geht mit der gelebten Realität
-  Alte Frau, junge Frau und Sohn - die "Augenöffner"

Zentralfigur der Handlung ist ein General, der zunächst "blind" ist, zu erkennen, welches Leid er mit seiner Soldateska unter der Bevölkerung und dem Opernpersonal (dem physisch kein Schaden zugeführt wird) anrichtet. Erst der Hinweis auf seine drohende Erblindung durch seinen Leibarzt scheint im Kontext des unvermeidbaren Todes des Deserteurs und der zwei Frauen mit ihrem Kind bzw. Enkel lassen ihn etwas erkennen, für das er bisher blind gewesen ist.

© Matthias Creutziger
Dem Leibarzt, der von Gerd Vogel eindrucksvoll gespielt wird, kommt in diesem Moment eine entscheidende Rolle zu, die im komplexen Geflecht der Akteure nicht auf den ersten Blick deutlich ist: er löst mit seiner "beiläufigen" Bemerkung (nachdem er sich über das verwundete Knie des Generals erkundigt hat), dass dieser blind werden würde, eine Kettenreaktion aus, die alle genannten Gruppen in ihren Bann zieht (ob gewollt oder ungewollt) und den "Stein ins Rollen bringt".

Die zentrale Frage von "Wir erreichen den Fluss" ist der "Blinde Fleck" des Generals, der in seinem bisherigen Handeln praktisch blind gegenüber den Auswirkungen seines eigenen Handelns war. Die Frage stellt sich für jeden von uns, "Ist das lediglich im Krieg so, oder beobachten wir ähnliche Tendenzen im täglichen Leben um uns herum in unterschiedlichen Kontexten?". Was wie ein "Arbeiten im Autopilot-Modus" aussieht, d.h. die Gewalt und das Morden, als auch die gefühllose und losgelöste Beauftragung derselben durch Regierungskreise (vom Kaiser bis zum Gouverneur hinab), mag mit dem "Runterladen" bekannter Muster wie von Prof. Dr. Otto Scharmer in "Führung vor der leeren Leinwand" beschrieben werden. Wo finden sich vergleichbare Muster im Heute und Jetzt?

Körperliche Gewalt, die im Krieg eine maßgebliche Rolle spielt kann im friedlichen Miteinander zu einer anderen Art von Gewalt transzendieren, die unschwer schwieriger wahrzunehmen ist.  Sie wird "'Attentional violence' genannt - ... Es ist die Gewalt der Aufmerksamkeit, an der einige Menschen nicht teilhaben können. Das Erkennen des höchsten Potenzials aller Menschen gilt als ein Meilenstein in der Wertschätzung der Person, denn dieses führt dazu, dass dieses Potenzial tatsächlich in Erscheinung tritt." (Olga Lyra, Führungskräfte und Verantwortungsgestaltung, S. 44). Eindrucksvoll lässt sich wahrnehmen, dass diejenigen, die die "Drecksarbeit" verrichten oft nicht die Entscheidungsträger sind, wie die Soldaten verdeutlichen, die "nur ihre Arbeit machen".

Ohne endgültige Antworten zu geben, und dem Zuschauer viel Raum für das eigene Hinterfragen auch persönlicher Entscheidungen zu geben ging an diesem Donnerstag einer der überwältigendsten Opernabende seit dem Herbst 2010 zu Ende. In den Gedanken und dem geistigen Auge treten immer mehr Verbindungen zwischen "Wir erreichen den Fluss / We come to the River" und unseren eigenen Lebensumständen zutage.

Persönlicher Presencing Status bzw. Kurzkritik zur Aufführung vom 20. September 2012:

  • Good: Hans Werner Henzes Idee, die Oper mit einem tagesaktuellen Thema in das Publikum hineinzuführen und Frau Ulrike Hesslers Vision, zeitgenössische Oper auf die Bühne und in das Gespräch zu führen; Erik Nielsen, der die verstreuten Orchester und das Schlagwerk virtuos dirigierte; Simon Neal, der einen General (es hätte auch ein Manager sein können) perfekt mimte und die folgende Zerrissenheit während des "Sehen Lernens" wundervoll darstellte; Vanessa Goikoetxea, von 2010 bis 2012 Mitglied des Junges Ensembles und nun in einer herausfordernden Rolle, die sie spielerisch und sängerisch bravourös interpretierte; das komplette Ensemble der Semperoper und der Gäste auf der Bühne und im Zuschauerraum zu sehen und zu erleben, wie ein derart komplexes Werk von einer weitsichtigen Regisseurin, Elisabeth Stöppler, und ihrem Team umgesetzt worden ist.
  • Tricky:  Welcher Fluss ist von Henze gemeint? Der Totenfluss, Styx, oder der "Fluss des Lebens"?sind, wie nicht anders zu erwarten, die vielfältigen Sinneseindrücke der unterschiedlich positionierten Spielorte im kompletten Zuschauerraum; Musik, die nicht direkt eingängig für das Gehör ist; Erinnerungen an 'Simplicius Simplicissimus' 
  • Learned: umso komplexer das Setting einer Oper desto länger dauert es, das auf der Bühne Erlebte mit eigenem Erleben sinnvoll zu verbinden - "Letting go to letting come"
  • Action: Sehr gespannt auf einen zweiten Besuch von "Wir erreichen den Fluss / We come to the River"

Friday, August 20, 2010

Language - the bottom line to understand each other

Hello everybody,

Today while having a meeting at IBM, a colleague asked me about a cup of coffee. I said, "Sure! Please with lots of milks". Two minutes later he has come back with a cup filled up to the edge and a pot of milk. In my mind I thought, "Shoot, that was a mixup of two different mental models that were outspoken and understood despite the same words crossed the air".

So even though you name the same thing or process others not necessarily see or understand exactly the same.

The same is true the other way round. I got "The Power of PULL" just two days ago, reading heavily into it.  It doesn't really talk about Lean Thinking, and yet I feel it in every single line while reading it.

Wouldn't be the ultimate Lean Thinking approach to connect all the approaches that are in practice that focus on similar (or same) principles of Lean Thinking? In general it's about people, knowledge sharing and growing, transparency in order to improve the whole (a holistic view).

What comes to your mind?

Thursday, November 12, 2009

Zusammenbringen verschiedener Rezepte

zum Verstehen der Welt;-)

Seit ich Anfang der 70er Jahre mit dem Virus des Lean Thinking (es gibt nur eine Definition zu Lean Management in Wikipedia, was nicht ganz dem Lean Thinking entspricht) durch meinen Vater infiziert worden bin zieht sich dieser Ansatz des Einfach-Machens durch mein Leben.

Während der vergangenen drei Jahrzehnte traf ich auf weitere Methoden (meist durch Fragestellungen innerhalb meines jeweiligen Arbeitsumfeldes), die auf den ersten Blick fremd und anders erscheinen, auf den zweiten jedoch nur eine Variation oder ein anderes Theorieumfeld darstellen.


....irgendwie sind sich die einzelnen Theorie- und Methodenfelder sehr ähnlich. Ich würde sie sogar als übereinstimmend bezeichnen, nur dass sie sich durch einen sehr unterschiedlichen Wortschatz unterscheiden. Auch die technischen Tools unterscheiden sich gravierend.

Was geschieht, wenn die Forscher in diesen Feldern sich zu einer gemeinsamen Konferenz über die Fragen der künftigen Gestaltung der Welt treffen? Welche Möglichkeiten eröffnen sich dadurch für die Menschheit?