Sunday, September 18, 2011

Lass Dich überraschen - Zugaben später!

Die Saison an der Semperoper ist noch kaum einen Monat alt und immer wieder für Überraschungen gut. Was mit einem Tag der Offenen Tür, vollen Haus zur Öffentlichen Ballettprobe am selben Tag zum Abschluss begann, fand heute morgen einen weiteren Höhepunkt auf einer dramaturgischen Grundlinie, die kontinuierlich nach oben weist.

Oft sind Vorstellungen voll ausverkauft, die man kennt und weiß, worauf man sich einstellen kann. 'La bohème' (in einer Version von 1983) ist in der Regel ausverkauft. Doch wie sieht es bei Neuem und (vermeintlich) Unbekannten aus? Dort wo wirklich Neues geschieht und der eigene Geist gefordert wird und so erst Neues auch im eigenen Denken entsteht.

Ist es nicht oft so, dass wir uns sträuben, Zeit und Geld zu investieren und den Gang in die Oper, das Theater oder Kino scheuen? Ich selbst kann mich da nicht rausreden - wem wird es schon anders gehen?

Gestern kurzfristig eine Karte erstanden für 'Der klingende Schmuckvorhang' - einfach aus Neugier und guter Erinnerung an das Preisträgerkonzert im vergangenen Jahr. [en passant noch Karten für die Ballettwoche erstanden]

Heute - 10:45 Uhr - ich muss mich sputen - nicht zu spät kommen - die Sonne blinzelt über Dresden - .... was wird mich erwarten?

... das Parkett halbgefüllt, da kommt mir in den Sinn "Der Mensch sucht nur (Bekanntes)..."

Doch diejenigen, die es wagten, das Unbekannte zu ergründen wurden reichlich belohnt. Zugaben kann man an der Oper generell nicht als alltäglich betrachten, genau dies bewirkte tosender Beifall und Fußgetrappel der durchweg nicht mehr ganz jungen Generation :)

Neben mir die Worte eines älteren Herrn, sicherlich die 70 wohl überschritten, "Das war schön!" - da weiß man, es war schlicht perfekt, awesome oder stunning.

Good: wieder mal überrascht worden, wie so oft schon im Haus, das Semperoper heißt!
Tricky: wo wohl die andere Hälfte der Gäste war (es wäre noch reichlich Platz gewesen)?
Learned: Innovative Ideen, wenn man sich auf's Unbekannte einlässt! [bei #occDD mehr] 
Action: .... die Wege des Jungen Ensembles aufmerksam verfolgen (es lässt schon jetzt aufhorchen (!))

Thursday, September 8, 2011

Lehre in Zeiten von Web 2.0 & Collaboration

Seit Montag läuft an der TU Dresden die Konferenz Wissensgemeinschaften 2011, die wiederum drei Einzelkonferenzen integriert. Näheres findet sich auch über die Twitterstreams mit den Hashtags #geneme11 #delfi11 #gmw11, wobei #wige11 der allumfassende Tag ist [da die Inhalte auf Twitter nach einigen Wochen, eventuell sogar Tagen "verschwinden" sei ein Blick auf Greplin (Update 2020-04-26: Tool is nicht mehr existent, da Muttergesellschaft Betrieb eingestellt hat, via TechCrunch) empfohlen].

Heute geht die Konferenz in die Endrunde und es ist Zeit, ein erstes Fazit zu ziehen.

Auch diesmal erlaube ich mir es kurz zu machen und den PresencingStatus anzuwenden. Vier kurze Fragen, die eine Reflexion ermöglichen (auf kurzem Raum):

1. Was war gut?
2. Was war tricky?
3. Was habe ich gelernt?
4. Was ist meine nächste Aktion aus den gemachten Erfahrungen?


  1. Die Möglichkeit, drei unterschiedliche Konferenzen in ähnlichem Kontext an einem Ort zu veranstalten ermöglichte das Auftreten und Nutzen von Serendipity (so kam es zu überraschenden Verbindungen am Kaffeetisch, oder auch neuen Gesprächspartnern zum Thema 'Boundary Spanner' nach Fragen im Forum). Die Veranstaltung auf relativ begrenztem Raum mit zwei Orten auf dem Campus der TU Dresden (HSZ und Fakultät Informatik) zu beschränkten führte zu leichtem Austausch der unterschiedlichen Communities). Die angebotenen Hashtags wurden über alle Konferenztage intensiv verwendet - was ich mir übrigens auch für Business Konferenzen wünsche.
  2. Tricky war, dass es noch immer nicht eine App für's iPhone, Android und andere mobilen Geräte gibt, die alle Veranstaltungen in einer visuellen Darstellung mit AR oder ähnlichem ermöglicht (als Überblick). Eine Übersicht als Twitterwall ist künftig -aus meiner Sicht- ein Muss. Hier gibt es in Zusammenhang mit Ambient Displays und Augmented Reality sicher noch weitere Anknüpfungspunkte, die ich gerne auch in meinem Action Research Projekt in diesem Bereich ausbauen und diskutieren möchte (diesmal kam es nicht dazu, doch mal sollte niemals "nie" sagen ;-)).
  3. Es gibt noch viel zu tun, Web 2.0, Social Tools und Social Media sind noch nicht Alltag, auch nicht im Umfeld der Konferenzteilnehmer. Als gestern aus Kanada eine aufgezeichnete (und ausgezeichnete) Keynote im HSZ übertragen wurde leerte sich der Raum schlagartig und Kommentare wie dieser waren zu finden. Aus der persönlichen Erfahrung insbesondere in länderübergreifenden Lernprojekten über mehr als 8 (!) Zeitzonen hinweg hat ein "konservierter" Vortrag ganz andere Qualitäten - wenn auch nicht einfach in die eigenen Arbeitsweisen zu integrieren. Bitte mehr von dieser Art von Konferenz, die das Gespräch über Disziplingrenzen hinweg ermöglicht!!!
  4. ... das Gespräch zu Nutzung von Social Tools, Social Networks und Social Media im Gange halten auch und insbesondere über Disziplin-, Ort- und Zeitgrenzen hinweg - das Web bietet alle Möglichkeiten, wir müssen sie nur finden und elegant nutzen (was für unser persönliches Mental Model von Lernen und Lehren passend ist).
Für alle, die den Knowledge Worker 2.0 kennenlernen wollen, hier Stephen Colins AKA @trib mit einem inspirierenden Slidecast.

... auf BizDesignDD ein paar Gedanken auf Englisch.

Saturday, September 3, 2011

Juwelen - Gems Rare & Polished

Since the beginning of July the regular stage performances were stopped for the overall needed summer holidays. The ensemble from singers to ballet dancers and regular staff was off to recharge their "batteries" once more - only to kickstart in late August for the second season of the "new era".

Dresden in those days was crowded with international folks from all around the globe being also on their holidays. I wondered, "How would they will have a chance to learn about Semperoper and the awesome stuff to see?" They shouldn't wait longer - on 21st of August the session restarted. And it restarted with a "big bang" so to say.

Weeks ago I saved myself some tickets for the main rehearsal of the new ballet performance 'Jewels" on last Thursday (even some Goethe Institute students could be made interested to come, actually from Moscow). This time the performance (actually rehearsal) time was quite different to what a normal go to the Semperoper would be. 11 o'clock AM, and the heat was on (actually more a day of performing 'Street Scene') around sweaty 30°C.  I thought by myself, "How easy it is for the 'knowledge worker' in the web age, just moving the fingers of the laptop keyboard. But the members of the Semperoper Ballett Company dancing 'Jewels' that morning in this heat definitely deserve more than just appreciation by applause. Having the choreography in mind, interacting with the team, and coping with the heat is definitely something not easily seen from the distance."

Photo: Costin Radu
The reality definitely outreached my deepest expectations. And it just was the beginning of something greater, a bit fuzzy to grab - yet after 'emeralds' and 'rubies' the dedicated crowd of ballet fans was asked to let the company finish off their daily work alone. Quite understandable. This fueled our's and others' desire to see for the premiere on that coming Saturday.

27th of August 2011 the first premiere of the season - George Balanchine's 'Jewels', a three-piece ballet evening.

... where to start? Too much in order to express the whole evening, which was one of the best ever, and one could clearly see that it is the SEMPEROPER BALLETT which brings the 'jewels' not just to sparkle in the stunningly set light (congrats to the folks managing the lighting - I wonder when there will be a time accompanying one evening and get the special feeling from this perspective?).

Three parts that could not have been more different in costumes, expressions, fun & joy, figures, music, and last but least the protagonists.

See the music - hear the dance (George Balanchine, 1903-1983)

Some extending thoughts in the PresencingStatus modus:

Good - Semperoper Ballett with all dancers from top principal ones to the corps de ballet and really new elevens, putting only five performances for this season increases certainly attraction, enthusiastic audience (there was not much missing for standing ovations in the end), new dance pairs which always show what great company we have here in Dresden, meeting Boris Michael Gruhl during the break and seeing his sparking eyes and enthusiastic voice as we had a short chat with him

Tricky - it is always challenging for me to sit at one place over the complete course of the performance (my mind urges me to shift perspective and grab new learnings about what is going on on stage, in the audience, and the whole "field" of the house which enables such magical moments as experienced that night

Learned - the team of Semperoper ticket service at Schinkelwache always open and providing extra info, thanking especially Mrs. Ansel, a former ballet dancer of Semperoper Ballett for her deep insight around Balanchine and that Semperoper Ballett is one of the few (!) in the world being licensed to dance Balanchine ballets, for sparkling 'jewels' on stage or in life it needs the main stone and the adjacent ones even more to bring them into visibility - congratulations to ALL DANCERS equally :)

Action - Looking forward to meet some of the dancers of 'Jewels' soon and learn more about the "hidden" work of ballet and what can be learned from the artist for life (this has been sparked by Edgar Schein's article about it)

PS.: More in press and audio about that stunning evening (in German mostly). A big THANKS to Valda Wilson, Australian soprano at Semperoper - who made me aware of ballet through her tweet back in September during Semperoper Open Day, which will be on Sunday, 11th of September this year - be sure to come as there is more ballet to be seen, I am pretty sure of that) -

MDR Figaro
Tanznetz
Musik in Dresden