MEISSEN® - man kennt das Porzellan, das man sich wahrscheinlich nicht als Standardtischgedeck für zu Hause zulegen würde. Doch weiß man auch, was wirklich dahinter steht?
Samstag, 26. April 2014 (übrigens der 1. von zwei Tagen der Offenen Tür in 2014, der neugierigen Besuchern offen steht; 18. Oktober 2014 auf jeden Fall schon einmal im Kalender vormerken) ab 9:00 Uhr ist die Staatliche Porzellan-Manuktur MEISSEN® (auch liebevoll "Manu" genannt) geöffnet.
"Forbidden Fruit" by Chris Antemann |
Erinnerungen an meine ersten Erfahrungen mit dem Semperoper Ballett werden wach. Man sieht das fertige Ergebnis. Doch weiß man bereits, welche Arbeit, Fingerfertigkeit, Können und Teamwork und Prozessabläufe dahinter stehen?
Was auf den ersten Blick wie ein Unikat aussieht ist in Wirklichkeit eine Kleinserie (in diesem Fall acht Exemplare), die mit Zuhilfe-nahme von Dutzenden und mitunter Hunderten von Formen (rechts) semi-standardisiert produziert werden. Doch nicht alles kann in dieser Weise vorproduziert werden. Die "wahre" Handarbeit kommt sobald es ans Bemalen und die zahlreichen ergänzenden Bestandteile wie z.B. Locken geht.
Unter einer Plastikfolie, damit das Austrocknen nicht zu schnell geschieht finden sich allerlei Assessoires, die in reiner Handarbeit geformt werden. Wenn man das fertige Produkt sieht macht man sich selten Gedanken, wie dieses in Realität hergestellt wird. Kennt man doch auch in der Regel nicht die Produktionsorte und kann den Machern "über die Schulter schauen". Unten sieht man den Tisch, der mit seinen reichlich gedeckten Schüsseln und Tellern den Mittelpunkt von "Forbidden Fruit" bildet. Und es gehr wahrhaft nicht um Essen allein - nicht umsonst lautet der Titel der Arbeit "Verbotene Frucht".
"Forbidden Fruit" |
Nach Beendigung der Führung und der Entlassung in die Museumsräumlichkeiten, die sich über mehrere Etagen erstrecken war die Neugier erst recht geweckt, mehr und vor allem tiefer in die Produktion dieses Traditionshauses zu gehen.
Neben solch kolossalen Kunstwerken aus Porzellan ist es selbstverständlich, auch das traditionelle Tafelgeschirr u.a. mit dem für MEISSEN® typischen Zwiebelmuster (wobei es sich wie wir von den Kollegen im Brennofenraum erfuhren nicht um Zwiebeln handelt, sondern um den im 18. Jahrhundert in dieser Gegend unbekannten Granatapfel) zu bewundern. Was zunächst nach einem 1-2 Stunden dauernden Besuch aussah, sollte sich wider Erwarten und manch positiver weiterer Überraschung zu einem Ganztagsbesuch ausweiten.
Dass es unmittelbar in der Nähe der Manufaktur auch noch einen besonderen Schatz gibt ist nicht
jedem bekannt. Die Nikolaikirche unmittelbar an der Bahnstrecke gelegen beherbergt die weltweit größten Figuren aus Meissener Porzellan. Paul Emil Börner, Direktor der künstlerischen Abteilungen der Meißener Manufaktur, gestaltete Ende der 20er Jahre des vergangenen Jahrhunderts die Ausgestaltung der Kirche, die damals keine kirchliche Funktion mehr hatte.
Der Tag schloss mit zahlreichen neuen Erfahrungen aus Produktion, künstlerischen Büros und Einsichten von Mitarbeitern der Staatlichen Porzellan-Manufaktur MEISSEN®. Wie Leidenschaft ein Unternehmen in dieser Liga prägt und wie wichtig die Mitarbeiter für den Erfolg sind, ob in der Schauwerkstatt, Brennofen, Formenbau, Archiv, Zeichenbüros. Mehr wie die Leidenschaft gemeinsam für exzellente Produkte sorgt findet Ihr unter "Passion, Craftsmanship and Technology" (in englisch).
Zu sehen im Innenhof der Manufaktur |
- Good? Flyer im BioInnovationsZentrum "gescannt", um 9 Uhr in Meißen, sich auf Neues eingelassen, viele interessante Gespräche
- Tricky? Frühes Aufstehen
- Learned? Leidenschaft steht hinter jedem exzellenten Produkt/Service - und die erlebt man erst im persönlichen Gespräch
- Action? Zwei Blogbeiträge (deutsch und englisch) schreiben (bereits geschehen), am 18. Oktober 2014 wieder da sein