Mit dem Aufkommen des "autonomen Fahrens" (wer einen Tesla schon gefahren hat oder vielleicht sogar sein eigen nennt, wird dies in Ansätzen möglicherweise bereits erlebt haben) und "Industrie 4.0" ist das Thema "Künstliche Intelligenz" nicht nur im Forschungslabor, sondern auch in der deutschen Gesellschaft angekommen.
Doch was heißt "Künstliche Intelligenz" (KI (dt.) oder AI (engl.) in Kurzform) für uns unmittelbar, als Verbraucher, Arbeitnehmer oder schlicht Bürger? Erleben wir eine "Übernahme der Arbeit durch Roboter", wie sie vor Jahrzehnten bereits Futuristen in den tollkühnsten Farben ausmalten? Wird der Mensch überflüssig? Wo finden wir uns wieder, wenn wir eigentlich nicht mehr machen müssten, da Maschinen für uns "denken"? Welche ethischen Grenzen sind einzuhalten, die immer schneller und größere Computer beständig zu überschreiten scheinen, vor allem weil ihre Macher, nach dem Machbaren greifen, oft nur für den eigenen Ruhm und Erfolg?
Vor einigen Wochen standen diese und andere Fragen implizit im Raum bei der "Gläsernen Werkstatt" des SMWK auf Einladung von StM Dr. Maria Stange mit dem Titel "Wie klug ist künstliche Intelligenz - bestimmen Algorithmen bald über unser Leben?" zu der wir gegen Mitte der Veranstaltung mit aufkommenden Fragen des Publikums stießen. Die Positionen zwischen Prof. Dr. Christian Mayr, TU Dresden, und Prof. Dr. Gerald Hüther, Uni Göttingen, mögen kontrovers gewesen sein, und doch ermöglichten sie, wie StM Dr. Maria Stange betonte, die sehr heterogenen Meinungen im Raum (ca. 150 Teilnehmer hatten sich an dem Abend eingefunden) ins Gespräch und Zuhören zu bringen.
Im Jahr 2017 hat sich der ehemalige IT-Gipfel zum Digitalgipfel gewandelt und vergangenes Jahr, mit dem Strategiebeschluss der Bundesregierung zu KI ist der Fokus auf Künstliche Intelligenz gewandert. Der Anlass waren u.a. die verstärkten Anstrengungen außereuropäischer Länder wie den USA oder China, die in diesen Feldern mächtig voranschreiten (ob zum Guten oder Schlechten sei an dieser Stelle dahingestellt). Die Nationale KI-Strategie der Bundesregierung bildet seitdem die Grundlage für vielfältige Aktivitäten in den Bundesländern, so auch in Sachsen. Traditionell stark im Bereich Mikroelektronik und Softwareentwicklung sind hier u.a. die TU Dresden und Fraunhofer IIS/EAS im Projekt "KIKiS" (aktuell läuft bis 5.5.2019 eine Umfrage zum Verhältnis sächsischer Unternehmen zu KI und deren Nutzung) dabei, einen Kompetenzatlas für KI in Sachsen zu erstellen (persönlich hatte ich das Vergnügen in zwei der vorbereitenden Workshops dabei zu sein und meine Erfahrungen aus dem industriellen und Arbeitsumfeld einzubringen).
Mit dem Deutschen Forschungsinstitut für Künstliche Intelligenz (DfKI) in Kaiserslautern ist der Forschungsbereich zu KI in Deutschland zwar gut aufgestellt und weltweit in die Forschungslandschaft vernetzt. Doch wie sieht es mit Anwendungen, Transfer in Wirtschaft, Medizin, Bildung und Gesellschaft sowie mit dem Umgang rechtlicher und ethischer Fragen aus? Vor allem Letzteres wird in anderen Ländern sehr oft unter fragwürdigen rein kommerziellen oder politischen Zielsetzungen gering geschätzt und thematisiert. Was bislang im technischen Kontext erforscht und teilweise auch schon in Pilotprojekten umgesetzt ist lässt sich der Website "Lernende Systeme - Die Plattform für künstliche Intelligenz" entnehmen. Auch AppliedAI (engl.), in eine von der TU München gestartete Initiative, offenbart die vielfältige Umsetzungslandschaft von KI in Deutschland.
Doch gibt es auch KI-Ansätze, die den Menschen in der Region (und darüber hinaus) in Bezug auf Arbeit und bewusste Nutzbarmachung von persönlichen Kompetenzen sowie eine damit verbundene Attraktivitätssteigerung des Standorts Sachsen und eine neue Form von Arbeits-Ökosystem zugute kommt? Sollten die Positionen von Prof. Dr. Christian Mayr und Prof. Dr. Gerald Hüther doch so weit auseinanderliegen oder sogar diametral gegenüber stehen, wie es in der "Gläserne Werkstatt" des SMWK Anfang dieser Woche den Eindruck erweckte?
Warum nicht KI nutzen, um Kreativität, Lernen und selbstbestimmtes Arbeiten in der Zukunft in einer Weise möglich zu machen, wie wir uns in unseren kühnsten Träumen nie hätten ausmalen können?
David Nordfors und Vint Cerf, i4j, haben mit ihrem Buchprojekt "The People-Centered Economy - The New Ecosystem for Jobs" eine neue Möglichkeit eröffnet, KI menschenorientierter auszugestalten und vor allem das Gespräch dazu in der Gesellschaft zu initiieren. Damit verbunden ist die Idee einer stärkeren Einbindung von KI für die Gestaltung eines künftigen Arbeits-Ökosysstems, in der Menschen und vor allem ihre besonderen Fähigkeiten bzw. "Coolabilities" (Working Paper zum Thema auf Researchgate; engl.) eine entscheidende Rolle spielen werden und nicht Maschinen und Algorithmen.
Nachdem es bereits eine Konferenz von i4j zum Thema "People Centered Economy" in Amsterdam im März gab mit einem Review (engl.) von Guido van Nispen soll es hierzu im Herbst 2019 auch entsprechende Veranstaltungen in Dresden bzw. Berlin geben.
Doch was heißt "Künstliche Intelligenz" (KI (dt.) oder AI (engl.) in Kurzform) für uns unmittelbar, als Verbraucher, Arbeitnehmer oder schlicht Bürger? Erleben wir eine "Übernahme der Arbeit durch Roboter", wie sie vor Jahrzehnten bereits Futuristen in den tollkühnsten Farben ausmalten? Wird der Mensch überflüssig? Wo finden wir uns wieder, wenn wir eigentlich nicht mehr machen müssten, da Maschinen für uns "denken"? Welche ethischen Grenzen sind einzuhalten, die immer schneller und größere Computer beständig zu überschreiten scheinen, vor allem weil ihre Macher, nach dem Machbaren greifen, oft nur für den eigenen Ruhm und Erfolg?
Vor einigen Wochen standen diese und andere Fragen implizit im Raum bei der "Gläsernen Werkstatt" des SMWK auf Einladung von StM Dr. Maria Stange mit dem Titel "Wie klug ist künstliche Intelligenz - bestimmen Algorithmen bald über unser Leben?" zu der wir gegen Mitte der Veranstaltung mit aufkommenden Fragen des Publikums stießen. Die Positionen zwischen Prof. Dr. Christian Mayr, TU Dresden, und Prof. Dr. Gerald Hüther, Uni Göttingen, mögen kontrovers gewesen sein, und doch ermöglichten sie, wie StM Dr. Maria Stange betonte, die sehr heterogenen Meinungen im Raum (ca. 150 Teilnehmer hatten sich an dem Abend eingefunden) ins Gespräch und Zuhören zu bringen.
Im Jahr 2017 hat sich der ehemalige IT-Gipfel zum Digitalgipfel gewandelt und vergangenes Jahr, mit dem Strategiebeschluss der Bundesregierung zu KI ist der Fokus auf Künstliche Intelligenz gewandert. Der Anlass waren u.a. die verstärkten Anstrengungen außereuropäischer Länder wie den USA oder China, die in diesen Feldern mächtig voranschreiten (ob zum Guten oder Schlechten sei an dieser Stelle dahingestellt). Die Nationale KI-Strategie der Bundesregierung bildet seitdem die Grundlage für vielfältige Aktivitäten in den Bundesländern, so auch in Sachsen. Traditionell stark im Bereich Mikroelektronik und Softwareentwicklung sind hier u.a. die TU Dresden und Fraunhofer IIS/EAS im Projekt "KIKiS" (aktuell läuft bis 5.5.2019 eine Umfrage zum Verhältnis sächsischer Unternehmen zu KI und deren Nutzung) dabei, einen Kompetenzatlas für KI in Sachsen zu erstellen (persönlich hatte ich das Vergnügen in zwei der vorbereitenden Workshops dabei zu sein und meine Erfahrungen aus dem industriellen und Arbeitsumfeld einzubringen).
Mit dem Deutschen Forschungsinstitut für Künstliche Intelligenz (DfKI) in Kaiserslautern ist der Forschungsbereich zu KI in Deutschland zwar gut aufgestellt und weltweit in die Forschungslandschaft vernetzt. Doch wie sieht es mit Anwendungen, Transfer in Wirtschaft, Medizin, Bildung und Gesellschaft sowie mit dem Umgang rechtlicher und ethischer Fragen aus? Vor allem Letzteres wird in anderen Ländern sehr oft unter fragwürdigen rein kommerziellen oder politischen Zielsetzungen gering geschätzt und thematisiert. Was bislang im technischen Kontext erforscht und teilweise auch schon in Pilotprojekten umgesetzt ist lässt sich der Website "Lernende Systeme - Die Plattform für künstliche Intelligenz" entnehmen. Auch AppliedAI (engl.), in eine von der TU München gestartete Initiative, offenbart die vielfältige Umsetzungslandschaft von KI in Deutschland.
Doch gibt es auch KI-Ansätze, die den Menschen in der Region (und darüber hinaus) in Bezug auf Arbeit und bewusste Nutzbarmachung von persönlichen Kompetenzen sowie eine damit verbundene Attraktivitätssteigerung des Standorts Sachsen und eine neue Form von Arbeits-Ökosystem zugute kommt? Sollten die Positionen von Prof. Dr. Christian Mayr und Prof. Dr. Gerald Hüther doch so weit auseinanderliegen oder sogar diametral gegenüber stehen, wie es in der "Gläserne Werkstatt" des SMWK Anfang dieser Woche den Eindruck erweckte?
Warum nicht KI nutzen, um Kreativität, Lernen und selbstbestimmtes Arbeiten in der Zukunft in einer Weise möglich zu machen, wie wir uns in unseren kühnsten Träumen nie hätten ausmalen können?
David Nordfors und Vint Cerf, i4j, haben mit ihrem Buchprojekt "The People-Centered Economy - The New Ecosystem for Jobs" eine neue Möglichkeit eröffnet, KI menschenorientierter auszugestalten und vor allem das Gespräch dazu in der Gesellschaft zu initiieren. Damit verbunden ist die Idee einer stärkeren Einbindung von KI für die Gestaltung eines künftigen Arbeits-Ökosysstems, in der Menschen und vor allem ihre besonderen Fähigkeiten bzw. "Coolabilities" (Working Paper zum Thema auf Researchgate; engl.) eine entscheidende Rolle spielen werden und nicht Maschinen und Algorithmen.
Nachdem es bereits eine Konferenz von i4j zum Thema "People Centered Economy" in Amsterdam im März gab mit einem Review (engl.) von Guido van Nispen soll es hierzu im Herbst 2019 auch entsprechende Veranstaltungen in Dresden bzw. Berlin geben.
EINLADUNG
zu einem Kamingespräch (ca. 20-30 Personen) zum Thema:
"The People Centered Economy: The New Ecosystem for Work"
Sollten Sie Interesse an einer solchen Veranstaltug haben, melden Sie sich bitte unter https://forms.gle/DsgRN2rRD2oGyYEL6 an.